Die wirkliche Geschichte in 70 Jahren

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Leseprobe, Band 2, überarbeitete Auflage

 

Seite 202 und 203, Kapitel 6

Als Vorteil dieses Umbaus nannte der Hersteller unter anderem

- ein um 30 % höheres Drehmoment,

- einen geringeren Kraftstoffverbrauch,

- einen sehr weichen und ruhigen Lauf mit hoher Durchzugskraft

- einen minimalen Schadstoffausstoß mit nahezu russfreiem Betrieb.

 

Das Verfahren hatte laut Hersteller den Vorteil, dass reines Pflanzenöl verarbeitet werden konnte. Falls dieses fehlte, war jederzeit der Betrieb mit Dieselkraftstoff möglich. Mit dem musste der Motor auch gestartet werden. Es wurden sowohl Unimog als auch MB-trac auf diese Motoren umgerüstet. Ein MB-trac 1000 mit einem so umgebauten Elsbett-Motor steht im Landwirtschaftlichen Museum in Hohenheim. Die Daimler-Benz AG lehnte diesen Umbau wegen funktionaler Mängel und unzureichender Standzeiten ab (29).

 

Modellpflege der leichten und mittleren Baureihe MB-trac

Als die MB-trac mit den neuen Motoren OM 364 und OM 366 in der ersten Hälfte des Jahres 1987 in Serie gingen, war bereits klar, dass sie nach 4 Jahren durch eine von der Trac-Technik entwickelte neue Trac-Reihe abgelöst werden sollten. Die neu vorgestellten MB-trac gehörten zur Premiumklasse der Traktoren dieser Zeit.

 

Mit Einführung der neuen Motoren wurden die Baumusterbezeichnungen der MB-trac erneut geändert und lauteten nun 440.171, 440.172 und 440.173 für die leichte und 441.162 und 441.163 für die mittlere Baureihe. Letzterer war mit der Verkaufsbezeichnung MB-trac 1100 dazugekommen. Er löste den MB-trac gleicher Verkaufsbezeichnung in der Schweren Baureihe 443 ab, der nicht mehr gebaut wurde. Mit einer Motorleistung von 81 kW (110 PS) und einem Leistungsgewicht von ca. 41 kg/PS war er sowohl ein idealer Pflegeschlepper als auch nach entsprechender Ballastierung ein Traktor für die schwere Bodenbearbeitung und den schweren Transport.

Bild oben:

MB-trac 1000 mit Hassia-Drillmaschine und Umfüll- und Freisichtbehälter der Firma Reck, Betzenweiler (33)

 

Bild unten:

MB-trac 1000 in der Maisernte mit Mengele-Maishäcksler SH 20

(3)

Das Getriebe des MB-trac 1100 wurde durch eine Übersetzung des Zwischenganges ins schnelle entlastet. Sowohl der MB-trac 1000 als auch der MB-trac 1100 erhielten einen Getriebeölkühler. Bei allen wurde für die Motorkühlung der Well-Rippenrohrkühler durch den Rippenrohrkühler ersetzt, der sich nicht so schnell zusetzte.

 

So erhielt die letzte MB-trac-Generation viele Verbesserungen im Detail. Äußerlich waren sie an dem gekrümmten Endrohr der Abgasanlage erkenntlich, das die Regenschutzklappe ablöste. Für das Fahrerhaus war nun auch eine in das Dach integrierte Klimaanlage erhältlich. Ebenso optional Kohleaktivfilter zur Abfilterung chemischer Substanzen.

 

Bordcomputer

Alle MB-trac erhielten ein Kombiinstrument und einen Traktormeter in Durchlichttechnik mit digitaler Anzeige der Fahrgeschwindigkeit und der Wegstrecke. Die Motor- und Zapfwellendrehzahl wurde unverändert analog angezeigt. Über einen zusätzlichen Anschluss konnten deren Messsignale für wegeabhängige Dosiereinrichtungen z. B. von Spritzen oder Düngerstreuer verwendet werden. Einen eigenen Bordcomputer wie der IN-trac mit der agrotonic-i erhielten die MB-trac nicht. Diese wurden von verschiedenen Elektronikherstellern wie z. B. Müller-Elektronik und andere zur Nachrüstung in MB-trac angeboten. Sie dienten der Steuerung und Regelung von Pflanzenschutzspritzen oder Drillmaschinen, speicherten Ausbringmengen und ermöglichten Bordcomputer.

 

[497]

MB-trac 1100 mit Bestellkombination der Firma Güttler, Kirchheim / Teck (12)

[498]

Der MB-trac 1100 und seine Ballastierung als Pflege- und Zugtraktor (4)

[499]

MB-trac 1000 mit Frontgrubber und Kreiselegge der Firma Eberhardt (9)